Daten der Wanderung
Länge: 15.94 km
Höhenmeter: 400 hm
Ort: Diemelsee
Ausgangspunkt: Camp D2 bei Wirmighausen.
Lage der Wanderung
Höchster Punkt: 595 m ü. NN
Niedrigster Punkt: 413 m ü. NN
Höhenprofil
Wertung
Quelle der Wanderung
Ich habe die Wanderung am 26.05.2024 hier gefunden: Diemelsteig
Wanderbeschreibung
Um 5.00 morgens weckt mich der Gesang der Vögel. Ich bleibe liegen und lausche dem Zwitschern. Mein Hund rührt sich nicht. Tief und fest schläft er. Eine ¾ Stunde später ist auch er wach. Offensichtlich ist der gestrige Tag nicht ganz so anstrengend gewesen, als dass er mehr Schlaf wie sonst gebraucht hätte.
Nun denn. Nachdem alles verstaut ist und die Brötchen von gestern gegessen sind, geht es weiter. Mit jedem Meter den wir an diesem Tag wandern ist die Landschaft immer stärker geprägt durch den Wechsel an Wald und Wiesen. Ackerbaulich genutzte Flächen nehmen ab.
Kahlflächen wo einst Wald war
Kahlflächen im Wald gibt es dafür im Dutzend billiger. Dominiert werden diese Flächen durch das glühende Rot des Fingerhuts. Der Fingerhut ist dabei eine natürliche Folgevegetation, die sich als Pionierpflanze durch Windverdriftung ihrer Samen recht schnell ausbreiten kann. Sie ist für solche Flächen typisch. Für die Kahlfläche übernimmt sie dabei eine wichtige Funktion. Sie nimmt „die aus der Mineralisierung der Humusauflage frei werdenden Nährstoffe auf und schützt den Boden […] vor Austrocknung und Erosion.“ (1)
Ohne es im Detail recherchiert zu haben, gehe ich davon aus, dass das traurige Bild durch die warmen und trockenen Sommer der letzten Jahre verursacht worden ist. In deren Folge sind die stark gestressten Bäume durch massenhaften Borkenkäferbefall zum flächigen Absterben gebracht worden. (2)
Kolkrabe
Es ist ein warmer Tag und eigentlich sollte es laut Karte heute mehr durch Wald gehen wie gestern. Aber der erhoffte Schatten bleibt aus den oben genannten Gründen oft aus. Der einzige Trost sind die malerischen glühend roten Wälder und das immer wieder in der sommerlichen Wärme vernehmbare krächzen eines Vogels. Da sich die meisten anderen Vögel um die Jahres- und Tageszeit vornehm zurückhalten, fällt es umso stärker auf. Es ist außerordentlich markant und ein Blick in den Himmel offenbart bald, dass die Quelle des Geräuschs ein großer schwarzer Vogel ist. Kolkraben begleiten uns auf der gesamten Wanderung, anscheinend immer da wo Wald und Kahlfläche sich miteinander verbinden.
Flechtdorf
Kurz vor Flechtdorf steht an einer Wegkreuzung ein Schild. Rechts geht es Richtung Bäckerei Lamm, links können wir dem Diemelsteig folgen. 10 Minuten sollen es sein bis zur Bäckerei. Wenn man den direkten Weg nimmt. Der Duft des frischen Kaffees liegt quasi in der Luft. Zur Bäckerei Lamm wollen wir ohnehin, allein um uns ein bisschen was zu Essen zu kaufen und unsere Wasservorräte aufzufrischen. Kurz entschlossen verlassen wir den Steig und wandern auf direktem Weg zur Bäckerei. Dort genehmigen wir uns erst einmal ein leckeres zweites Frühstück, das zugegebenermaßen hauptsächlich aus Kuchen besteht und decken uns noch mit ein paar Brötchen ein.
Camp 3
Nach rund 16 km kommen wir an Camp 3 an. Camp 3 ist im Vergleich zum gestrigen Camp 2 die Luxusvariante eines Trekkingcamps. Das Camp ist in keinerlei Weise versteckt sondern befindet sich direkt am Weg.
Auf einer großen gemähten Wiese oder besser gesagt Rasen steht die Plattform in unmittelbarer Nähe zur Rhenequelle. Direkt am Weg ist eine Schutzhütte. Einen Mülleimer gibt es auch.
Etwas links davon unter einer Linde, deren ausladendes Kronendach willkommenen Schatten spendet, steht eine Bank mit Tisch. Noch etwas weiter links gibt es noch eine Bank.
Schnell gewinne ich den Eindruck, dass es eher unwahrscheinlich ist hier längere Zeit alleine zu sein. Tatsächlich dauert es auch nicht lange bis die ersten Radfahrer Ebiker vorbeikommen. Doch die sind bald wieder weiter gefahren.
Danach kehrt Ruhe ein.
Mehr durch Zufall entdecken wir vielleicht hundert Meter vom Camp entfernt eine Kühlbox. Holla, die Waldfee! Das ist doch was. Der Limonadenspender wird herzlich begrüßt und macht Camp 3 endgültig zum Luxus Camp. Eigentlich fehlt nur noch eine Dusche…
Fazit
Die gesamte Etappe bis zum Camp 3 ist gefühlt anspruchsvoller als der gestrige Tag. Ein ständiges auf und ab beschert uns am Ende des Tages rund 500 zurückgelegte Höhenmeter.
Würde ich die Wanderung noch mal machen?
Ja.
Weitere Bilder
Quellen und weiterführende Links
(2) www.waldwissen.net – Millarden-Schäden belasten die deutsche Forstwirtschaft >>> Zuletzt besucht:24.07.2024