Daten der Wanderung
Länge: 14.21 km
Höhenmeter: 321 hm
Ort: Diemelsee
Ausgangspunkt: Camp D4 bei Stormbruch.
Lage der Wanderung
Höchster Punkt: 586 m ü. NN
Niedrigster Punkt: 367 m ü. NN
Höhenprofil
Wertung
Quelle der Wanderung
Ich habe die Wanderung am 27.05.2024 hier gefunden: Diemelsteig
Wanderbeschreibung
Es ist wieder ein warmer Tag angekündigt. Außerdem soll es gewittern. Je nachdem welcher Wetterapp man glaubt bereits vormittags gegen 9.00 oder erst am Nachmittag. Allein, aufgrund unserer gestrigen Erfahrungen steht der Entschluss fest: wir starten früh. So sind wir bereits um 7.00 unterwegs. Die morgendliche Kühle ist erfrischend. Ein Blick gen Himmel lässt weit und breit keine Gewitterneigung erkennen. Es beginnt die letzte Etappe.
Von dem Plateau auf dem sich Camp 4 befindet geht es gemütlich bergab. Für rund eine halbe Stunde begleitet uns die herrliche Wiesenlandschaft. Wieder sehen wir in der Ferne einen Fuchs über eine Wiese trotten. Noch sind wir recht hoch und so haben wir beste Panoramablicke auf die umgebende Landschaft mit ihrem Wechsel aus bewaldeten Hügelkuppen und vorgelagerten Wiesen.
Wer die Waldverluste der letzten Jahre nur als Schlagzeile aus den Medien kannte, kann sich auch heute wieder ein Bild machen, was das in der Realität bedeutet. Etliche Hügel weisen große Lücken im Waldbestand auf. Das leuchtende Rot des Fingerhuts, der sich in praller Fülle über die Hänge ergießt, ist auf der einen Seite ein schöner auf der anderen Seite als typische Kahlschlagflora ein sehr trauriger Anblick.
Nach einer halben Stunde erreichen wir einen Wald und von jetzt an wandern wir die überwiegende Zeit mehr oder weniger im Schatten.
Wasserversorgung auf der vierten Etappe
Im Tal angekommen überqueren wir die Itter und wandern auf der gegenüberliegenden Hangseite wieder etwas bergauf. Bis zum finalen Anstieg auf den Eisenberg geht es fortan mehr oder weniger eben oberhalb des Diemelsees entlang. Immer wieder kann man einen Blick auf den Diemelsee werfen. Schließlich steigen wir hinab. Der Waldweg endet an der Straße, die entlang des Diemelsees über die Staumauer nach Heringhausen führt. Rechter Hand liegt ein großer Parkplatz. Hier soll laut offizieller Tourenbeschreibung am öffentlichen WC die Möglichkeit bestehen, die Trinkwasservorräte aufzufüllen. Die Toiletten sind schnell gefunden. Da wir früh gestartet sind und das Geländeprofil bis hierhin völlig anspruchslos war sind wir auch früh angekommen. Fast zu früh, denn die Toiletten werden erst ab 9.00 geöffnet. Das hat gerade so gepasst. Was allerdings etwas irritierend ist, ist das Hinweisschild, das die Öffnungszeiten nur vom 15.04 – 30.09. gelten. Wer etwas später im Jahr die Runde macht, der sollte das berücksichtigen.
An der Staumauer
Weiter geht es an der Straße entlang zur Staumauer. Die wenigen hundert Meter sind schnell zurückgelegt, und an einem Donnerstag um 9.00 ist kaum ein Auto unterwegs. Mein dusseliger junger Hund sorgt dann plötzlich für einen kurzen Herzstillstand. Wasserverrückt wie das Tier ist, ist er in der Nähe des Sees völlig aufgedreht. Als ich auf der Staumauer stehe und mich kurz orientieren will, wie es weiter geht – gpx track und Beschilderung weichen hier voneinander ab – und nicht auf ihn achte, springt er aus dem Stand auf die Brüstung. Auf der anderen Seite geht es vielleicht 20 m steil hinab. Sofort scheuche ich ihn da runter. Was für ein bekloppter Hund...Wir gehen die Treppe runter zum Fuß der Stauermauer und wandern unterhalb des imposanten Bauwerks auf die gegenüberliegende Seite des kleinen Sees, der sich hinter dem Wasserkraftwerk befindet. Auf einer Bank genießen wir unsere letzte Pause während ein Schwan, eine Kanadagans und eine Reiherente ihre Kreise ziehen. Dann beginnt der Aufstieg zum Eisenberg, 200 Höhenmeter warten darauf erklommen zu werden. Der zunächst noch asphaltierte Weg ist etwas steil, doch sobald die geschotterten Waldwege beginnen wird es etwas flacher.
Tote Fichten
Bald hören wir die typischen Geräusche eines Vollernters. Das charakteristische Raspeln, das bei der Entastung entsteht und das Schnittgeräusch der Säge. Misstrauisch gehen wir weiter. Es kommt die leichte Befürchtung auf, dass wir mitten im Aufstieg plötzlich an einem gesperrten Weg stehen und einen Umweg unbekannter Länge austüfteln müssen. Nach einer Weile können wir die Maschine sehen. Zwischen lauter toten Fichten, deren Rinde schon längst abgefallen ist und die wohl schon mindestens ein Jahr tot vor sich hin stehen übernimmt der Vollernter die Aufarbeitung des Holzes. Der Weg ist nicht gesperrt. Oberhalb von uns sägt die Maschine im Hang während wir unterhalb dem Weg folgen und zusehen, nicht zu viel Zeit dabei zu verlieren.
Etwas später führt der Diemelsteig auch oberhalb des Hanges vorbei und wir können dem Vollernter bei der Arbeit beobachten. Mitten im weglosen Hang greift der Harvester sich einen toten Fichtenbaum nach dem anderen, fällt und entastet ihn. Die Geländegängigkeit der Maschine ist beeindruckend. Die verursachten Bodenschäden durch die Befahrung allerdings auch.
Vom Eisenberg zur Touristinfo in Heringhausen
Der Gipfel des Eisenbergs ist aussichtslos. Doch etwas unterhalb des Gipfels, kann man einen Abstecher zu einem Aussichtspunkt machen.
Nun geht es die 200 Höhenmeter wieder hinab. Bald erreichen wir die Stelle, wo wir drei Tage zuvor schon einmal gestanden haben. Für uns ist der Diemelsteig ab hier eigentlich zu Ende. Am Wanderparkplatz angekommen ist der knappe Kilometer zur Touristinfo nur noch Formsache. Mittlerweile hat es sich auch zugezogen, die dunkelgrauen Wolken kündigen vom baldigen Gewitter. Wir aber sind abgesehen von der schweißdurchtränkten Kleidung trocken geblieben.
Fazit
Eine schöne Wanderung. Vorsicht bei der Wasserversorgung zur falschen Jahreszeit. Die Schattenanteile sind hoch und daher ist die vierte Etappe des Diemelsteigs für Hunde weitgehend unproblematisch geeignet. Abgesehen vom Schlußanstieg hat die Wanderung ein moderates Geländeprofil.
Würde ich die Wanderung noch mal machen?
Kann man so sagen.