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Der Diemelsteig - Vier Tage Trekking im Sauerland


Letzte Aktualisierung: 28.06.2024

Die rund 63 km des Diemelsteigs kann man in vier Etappen mit drei Übernachtungen in der Natur erwandern. Die Camps des Trekkingparks Sauerland sind zwischen 15 - 18 km voneinander entfernt. Nur die Wasserversorgung bedarf etwas Planung.

Von Camp zu Camp kann man den Diemelsteig in 4 Etappen wandern.
Von Camp zu Camp kann man den Diemelsteig in 4 Etappen wandern. © Marko Leson

Wälder im Fingerhutrausch

Ich bin den Diemelsteig im Juni 2024 gewandert.

Der Diemelsteig führt durch eine recht abwechslungsreiche Landschaft. Wald, Acker und Wiesen wechseln stetig.

Kahlfläche
Das leuchtende Rot des Fingehruts bestimmt das Bild der Kahlflächen. © Marko Leson

Wobei die Wälder streckenweise sehr zerzaust und nur noch formal als Wald zu erkennen sind. Tatsächlich sind es öfters in violetter Pracht erstrahlende Fingerhutwiesen, umrahmt von ein paar traurigen Waldresten. Wer von den Waldverlusten der letzten Jahre bisher nur gelesen hat, der bekommt auf dem Diemelsteig stellenweise einen guten Eindruck davon, wie Nachrichtenmeldungen in der Wirklichkeit aussehen. Trockenheit und Käferfraß haben viele Bäume absterben lassen. Kahlschläge sind dadurch entstanden. Es sind viele Flächen, die im Juni 2024 rot leuchten.

Trekkingcamps

Camp D2
Das Camp D2 liegt am Waldrand innerhalb des Waldes ist damit etwas versteckt. © Marko Leson

Vier Tage sind wir unterwegs gewesen. Übernachtet haben wir in den Trekking Camps entlang des Weges.

Spektakuläre landschaftliche Höhepunkte findet man nicht so wirklich auf dem Diemelsteig. Dafür ist es ruhig, fast einsam. Auch die Camps, die alle mehr oder weniger direkt an einem Weg liegen, sind einsam gewesen. Nur eine Handvoll Radfahrer oder Wanderer sind vorbeigekommen.

Die Camps sind hölzerne Plattformen mit einer Sitzgelegenheit und Ringen zum abspannen der Zelte. Etwas abseits befindet sich eine Komposttoilette.

Wasserversorgung

Limonadenspender
Willkommener Limonadenspender kurz hinter dem Camp D/U. 1,50 € pro Flasche sind OK. © Marko Leson

Mancherorts haben wohlmeinende Mitmenschen Kühlboxen aufgestellt, die als willkommene Limonadenspender gedient haben. Das ist tatsächlich recht hilfreich gewesen, nicht nur, weil es eine gern angenommene geschmackliche Abwechslung zum Wasser gewesen ist, sondern auch weil die Wasserversorgung ein klein wenig ein Problem ist. Im Grunde hat man die Wahl zwischen Wasser schleppen oder Umwege gehen zur nächsten „Quelle“, denn tatsächlich liegt die Route weitgehend abseits von Einkaufsmöglichkeiten.

Dummerweise gibt es auch nicht ausreichend Bäche, so dass sich mein Hund unterwegs nicht selbst hat versorgen können. Warmes Wetter gepaart mit viel Wald, der nur noch aus Fingerhut besteht und damit einen eklatanten Mangel an Schatten aufweist, und fehlende natürliche Wasserquellen machen einen durstigen Hund und fördern die eigene Fitness. Denn, das was der Kleine so säuft, das muss auch noch durch die Gegend geschleppt werden. Und man glaubt ja nicht, was so ein schwarzer Labbi an einem Tag so in sich hineinschlabbert. Doch wie hat schon Rüdiger Nehberg gesagt – frei aus dem Gedächtnis zitiert: „Wer nicht vor einer Tour fit ist, ist es mit Sicherheit hinterher.“

Trinkwasserstelle
Trinkwasserstelle in Schweinsbühl bei der Feuerwehr. © Marko Leson

Wasser kann man entweder an Friedhöfen auffüllen, dort ist es allerdings nicht als Trinkwasser deklariert, oder an „offiziellen“ Trinkwasserstellen.

Wo diese sind, das erfährt man auf der Seite Trekkingpark Sauerland. Hier wird als PDF Datei eine Karte zur Verfügung gestellt, in der die Stellen eingezeichnet sind.

Essen

Zwar kommt man durch verschiedenen Orte, aber nicht überall sind Geschäfte. Es liegt auch die ein oder andere Gaststätte auf dem Weg. Allerdings kommt man nicht immer dann an ihr vorbei, wenn man gerade Hunger hat. Oder: Just in dem Moment, wo man vor Ort ist, ist man zu früh oder die Gaststätte hat gerade Ruhetag.

Was also tun? Nun, recht einfach: entweder man schleppt sein Essen mit oder man geht einen Umweg oder man marschiert abendes nachdem man sein Zelt aufgebaut hat noch mal los und besucht die nächstgelegene Gaststätte. Was man als nächstgelegen betrachtet, darüber entscheidet dann der Hunger. Direkt ums Eck ist es nicht unbedingt wirklich.

Ich habe mich fürs schleppen entschieden. Den ganzen Tag unterwegs zu sein, mitten in der Pampa zu übernachten und dann ggf. abends in einer Kneipe zu sitzen? Hmm...

Eine Übersicht über Einkaufs– und Einkehrmöglichkeiten bietet die Seite der Ferienregion Diemelsee: Übernachtung und Gastronomie und Ferienregion Diemelsee: Einkehr – & Einkaufsmöglichkeiten. Die Übersicht sollte man sich anschauen und bei der Planung berücksichtigen, will man nicht Gefahr laufen, abends Kohldampf zu schieben.

Fazit

Die 4 Tage Wanderung haben Spaß gemacht. Mehr dazu in meinen Reisebericht bei der jeweiligen Etappe.

Würde ich die Wanderung noch mal machen?

👍

Ei, sischer!

Weitere Informationen

Download der gpx Daten und Etappenbeschreibung auf der Seite Wanderbares Deutschland

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