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Diemelsteig - Von Camp D3 (Schweinsbühl) nach Camp D4 (Stormbruch)
Etappe 3


Letzte Aktualisierung: 26.06.2024

Die dritte Etappe auf dem Diemelsteig ist die längste. Die offene von Wiesen geprägte Landschaft erlaubt immer wieder weite Panoramblicke. An einem warmen Tag jedoch wird der schattenlose Weg für Mensch und Hund recht anstrengend.

Wanderweg oberhalb der Diemel.
Wanderweg oberhalb der Diemel. © Marko Leson

Daten der Wanderung

Länge: 18.3 km

Höhenmeter: 347 hm

Ort: Diemelsee

Ausgangspunkt: Camp D 3 bei Schweinsbühl.

Lage der Wanderung

Grundkarte: © Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (2024.0), Datenquellen: https://sgx.geodatenzentrum.de/web_public/Datenquellen_TopPlus_Open_26.06.2024.pdf. Overlays: © www.wandern-und-radfahren.de

Höchster Punkt: 657 m ü. NN

Niedrigster Punkt: 427 m ü. NN

Höhenprofil

Höhenprofil

Wertung

Note 2

Quelle der Wanderung

Ich habe die Wanderung am 26.05.2024 hier gefunden: Diemelsteig

Wanderbeschreibung

Mitten in der Nacht wache ich auf. Ein eigenartiges Geräusch hat mich geweckt. Ich höre genauer hin. Und tatsächlich: es ist ein Reh. Es ist nicht das bellende Schrecken, das man ja oft genug hört, sondern ein einzelner sich regelmäßig wiederholender Ruf, der sogar ein schwaches nachhallen in der stillen Nacht erzeugt. Ich höre eine Weile zu und gerade als ich mich umdrehen und weiterschlafen will, antwortet in der Ferne ein weiteres Reh. So geht es eine zeitlang hin und her. Vermutlich sind es zwei Rehböcke, die gegenseitig ihr Revier abgrenzen (1), (2).

Trinkwasser in Schweinsbühl

Trinkwasserstelle
Trinkwasserstelle in Schweinsbühl bei der Feuerwehr. © Marko Leson

Laut Wetterbericht erwartet uns ein warmer Tag. Ein Blick auf die Karte zeigt: Schatten wird es auf der heutigen Etappe nicht viel geben. Es ist also klar, dass wir unsere Wasservorräte ordentlich auffüllen müssen. Im Verlauf des Tages stellt sich auch heraus, dass die Wege durch den Wald aufgrund der vielen Kahlflächen auch keine Abkühlung bringen.

Der Weg nach Schweinsbühl verläuft noch zu großen Teilen im Schatten durch den Wald. Hier soll es eine Trinkwasserquelle geben. Nach rund 2 km erreichen wir einen Wanderparkplatz knapp oberhalb von Schweinsbühl. Der Diemelsteig geht geradeaus weiter. Die Trinkwasserstelle aber ist im Ort. Wir biegen also rechts ab und wandern rund 400 Meter die Straße hinab zur Feuerwehr. Wie in Adorf auch kann man an einem außen angebrachten Wasserhahn sein Wasser abfüllen. Wir gehen auf Nummer sicher und füllen alle Behälter, die wir haben auf. Denn bis zum Camp 4 &ndsah; unserem heutigen Ziel &nadsh; gibt es keine weitere Möglichkeit an Trinkwasser zu kommen. Zwar kommen wir in Deisfeld noch an einem Friedhof vorbei – wo wir später auch Wasser nachfüllen werden &ndsah; aber diese Wasserquelle ist explizit nicht als Trinkwasser bezeichnet.

Schöne Wiesenlandschaft und ein gesperrter Weg

Gesperrter Wanderweg
An dieser Stelle war der Diemelsteig überraschend gesperrt. Leider ohne Umwegbeschilderung. © Marko Leson

Der Umweg hat uns einen knappen Kilometer gekostet. Insgesamt ist die dritte Etappe die längste und mit dem Umweg noch ein klein bisschen länger. Oberhalb von Schweinsbühl führt der Diemelsteig wunderschön am Waldrand entlang. Die Landschaft ist geprägt von weiten Wiesenflächen. Auch heute sind die Landwirte schwer damit beschäftigt Heu zu machen. Eigentlich sollte es bis Deisfeld vergleichsweise waldreich sein. Doch so manche Kahlfläche hat auch hier den Wald ersetzt.

Kurz vor Deisfeld erleben wir ein kleines Ärgernis. Der Diemelsteig soll am Waldrand links abbiegen. Unglücklicherweise ist der Weg gesperrt. Es finden gerade Holzerntearbeiten statt. Da es nichts dümmeres gibt, als eine solche Absperrung zu ignorieren und weiterzugehen, und wir gerade auch keine Ambitionen haben als Kandidaten für den diesjährigen Darwin Award (3) aufgenommen zu werden, müssen wir eine Alternative finden. Schön wäre gewesen, es wäre eine Umleitung ausgeschildert gewesen. War aber nicht. Doch wir haben Glück. An dieser Stelle ist es trivial: einmal rechts gehen, dann wieder links und nach 300 Metern trifft man wieder auf den Diemelsteig.

Rehkitze im Diemeltal

So kommen wir nach Deisfeld. Hier füllen wir am Friedhof noch Wasser nach und wandern weiter. Ab Deisfeld geht es mit Unterbrechungen kontinuierlich bergauf. Bald wandern wir oberhalb der Diemel. Ein wunderschönes Tal, das allem Anschein nach auch von Ebikern gerne frequentiert wird.

In dem kleinen Waldstückchen kurz vor der Hemminghausener Grillhütte haben wir ein Erlebnis der besonderen Art. Unerwartet stehen zwei Rehkitze am Wegrand. Ich schnalle meinen Hund von der langen Leine um an die kurze Leine und bleibe stehen. Ich lasse Idefix absitzen und wir warten in der Hoffnung, dass die beiden Kitze uns bemerken und in das Wäldchen verschwinden. Neugierig schauen sie zu uns rüber, scheinen aber nicht so wirklich zu begreifen, was sie da sehen oder sie erkennen keine Bedrohung. Plötzlich kommen zwei Ebiker aus der anderen Richtung angefahren. Na Prosit, denke ich und erwarte bereits zwei in meine Richtung flüchtende Rehe. Auch die Ebiker sehen die Kitze und halten an. Die Rehe drehen sich um. Es vergehen ein paar Sekunden in denen nichts passiert. Doch dann wird es den beiden wohl zu mulmig. Blitzartig passiert das Befürchtete. Sie kommen auf mich und meinen Hund zugeschossen. Ich mache mich groß und rufe sie an. Tatsächlich werden sie etwas langsamer. Ich wiederhole das Ganze und endlich biegen sie in den Wald ab. Idefix, der sonst bei jeder Witterung, die er aufnimmt, Anzeichen von Hektik und Jagdtrieb zeigt, bleibt ruhig sitzen. Das wird erst anders, als wir an der Stelle vorbeikommen, an dem die Rehe in den Wald abgebogen sind und ihr verführerischer Duft in seine Nase kriecht...

Schattenlos und warm

Limonadenspender
Willkommener Limonadenspender kurz hinter dem Camp D/U. 1,50 € pro Flasche sind OK. © Marko Leson

Die Wanderung führt uns weiter durch hügelige Wiesenlandschaft. Mittlerweile haben sich Diemelsteig und Uplandsteig vereinigt. Für ein paar Kilometer haben sie den gleichen Wegverlauf. Kurz nach dem wir an Camp U/D vorbeikommen, findet sich an einer Bank wieder eine Kühlbox. Für 1,50 € spendieren wir uns eine Limonade. Da das die dritte Kühlbox auf unserer Wanderung ist, haben wir die Hoffnung am Abend bei Camp D4 auch eine zu finden.

Schattenlos
Schatten ist in dieser Landschaft rar. © Marko Leson

So schön wie die Wanderung ist, am heutigen Tag ist sie wegen der Wärme, dem fehlenden Schatten und des etwas anspruchsvolleren Geländeprofil vergleichsweise anstrengend. Wir machen etliche Pausen und der Wasserverbrauch von Mensch und Hund ist hoch. Meinem Hund scheint das alles nichts auszumachen. Ich verleihe ihm den Ehrentitel „die Bölts“ (4), (5), (6).

Idefix
Irgendwo ist der Hase... © Marko Leson

Camp D4

Das Camp D4 liegt an einem Weg am Waldrand aber außerhalb des Waldes. Gott sei Dank ist es als wir ankommen bereits im Schatten. Von hier haben wir eine herrliche Aussicht runter ins Tal und auf die umgebenden Hügel. Leider auch auf die hässlichen Windräder in der Ferne, die fast den ganzen Horizont einnehmen. Das Toilettenhäuschen ist etwas weiter weg und steht bei der Schutzhütte. Wir machen uns auf die Suche nach einer Kühlkiste, die bei den letzten beiden Camps immer ein paar hundert Meter entfernt an einer Bank standen und als luxuriöse Limonadenspender fungierten. Doch uns erwartet eine Enttäuschung… Heute bleibt es beim Wasser.

Im Laufe des Abends lassen sich noch ein paar Ebiker an unserem Camp vorbei von ihren Motoren den Buckel hochfahren und – halleluja es gibt sie noch – auch eine Mountainbikerin, die ein richtiges Fahrrad fährt und keine stromfressenden Hilfsmittel benötigt, um die Hügelchen hier hochzukurbeln, kommt vorbei.

So schön wie die Wanderung ist, am heutigen Tag ist sie wegen der Wärme, dem fehlenden Schatten und des etwas anspruchsvolleren Geländeprofil vergleichsweise anstrengend. Wir machen etliche Pausen und der Wasserverbrauch von Mensch und Hund ist hoch. Meinem Hund scheint das alles nichts auszumachen. Ich verleihe ihm den Ehrentitel „die Bölts“ (4), (5), (6).

Fazit

Top de luxe Wanderung. Die Wasserversorgung ist allerdings kritisch. Hier ist im Zweifelsfall schleppen angesagt oder man muss ein paar weitere Kilometer in Kauf nehmen, um sich beispielsweise auf einem Friedhof Wasser zu holen. Zu beachten ist dabei allerdings, dass es sich nicht um deklariertes Trinkwasser handelt. Zum Waschen sollte es aber allemal taugen.

Würde ich die Wanderung noch mal machen?

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Weitere Bilder

Liebliche Landschaft
Auf Feldwegen führt der Diemelsteig durch eine liebliche Landschaft. © Marko Leson
Idefix
Die Landschaft ist geprägt durch den Wechsel von Wiesen und Wäldern. © Marko Leson
Panoramablick
Typische Landschaft auf dem Diemelsteig. © Marko Leson
Panoramablick
Panoramablick auf den Diemelsteig. © Marko Leson
Kahlfläche
Das leuchtende Rot des Fingehruts bestimmt das Bild der Kahlflächen. © Marko Leson

Quellen und weiterführende Links


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